Verzettelt: „Der Zettel kann weg?“ – „Ja, kann weg…“

Oft sind es Kleinigkeiten, die uns glücklich machen. Ein DANKE, ein BITTE, eine freundliche Geste…, aber auch Kleinigkeiten, die uns unglücklich machen oder das Leben erschweren. Und wenn es nicht nur einmal ist, sondern immer und immer wiederkehrt, kann es etwas Großes werden. Ein großes Glück oder eine große Last.

Ist ja klar, dass es kein Problem ist, ein Mal eine Tafel Schokolade zu essen. Oder zwei. Aber machst Du es jeden Tag…

Mitten im Advent 2019 hat Wirtschaftsminister Peter Altmeier die Zeit der Besinnung genutzt und erkannt, dass es nicht wirklich einen Sinn hat, für JEDEN Einkauf einen Kassenbon zu drucken. Weil das schlicht unverantwortlich ist, völlig sinnentleert zusätzlich 2 Millionen Kilometer Kassenbons auszudrucken. Pro Jahr!

So hat es Benno Walter (www.bewas-buero.de) grafisch dargestellt und bei Facebook gepostet

Dieses Thermopapier ist chemisch beschichtet und Sondermüll.

Und es muss hergestellt und transportiert werden, ist also keine Verbesserung der Ökobilanz für Deutschland, sondern eine zusätzliche Belastung. Auch für Händler, die zusätzlich viel Geld für die Kassenrollen bezahlen müssen. Das hat unser Finanzminister bei seinen Entscheidungen wohl übersehen. So ein Olaf!

Aber dafür hat Altmeier den Olaf jetzt ins Gespräch genommen. Zur Hoffnung der vielen Händler, Bäcker, Fleischer, Fischbrötchenstände und Würstchenbuden… usw. usw. usw. …

Ja, es gibt natürlich auch Kassenbons, die einen Sinn haben. Entweder weil sie für eine Abrechnung gebraucht werden, oder eine PIN aufgedruckt ist… Wichtig ist: Soll es länger halten, ist es ratsam den Bon zu kopieren, da die Schrift auf dem Thermopapier mit der Zeit ausbleicht.

Es gab mal eine Zeit, da haben manche Supermärkte den Bon für den Kunden nur auf besonderen Wunsch überhaupt ausgedruckt. Um zu sparen und die Umwelt zu schonen. Und jetzt soll das extreme Gegenteil kommen, in der Annahme, es würden weniger Steuern hinterzogen.

Blöd nur, dass die Registrierkassen ja sowieso alles registrieren. Egal, ob der Kunde einen Bon bekommt oder nicht. Wenn er keinen will, sagt er:

Der Zettel kann weg.

Und schon landet der Bon im Papierkorb. Auch unsinnig. Aber diesem Unsinn durch die neue Bonpflicht auch noch die Krone aufzusetzen, das ist schon dreist. Wenn ich eine 5-Cent-Briefmarke kaufe, ist der Bon größer als die Marke und vielleicht auch noch teurer.

Gefunden bei Facebook

Eigentlich müssten ALLE Deutschen ALLE Bons sammeln und einsacken und in vierteljährlichen Abstand ans Bundesfinanzministerium schicken. Dann kann sich Olaf um die Finanzierung der fachgerechten Entsorgung kümmern, kann jeden Bon einzeln lesen und dann erkennen, dass wir brav keine Steuern hinterzogen haben.

Ja, und das Porto für die Zusendung setzen wir dann von der Steuer ab. 🙂

Liebe Händler: Ihr müsst Boxen für Batterien aufstellen und Boxen für Verpackungsmüll… dann stellt doch diese EINE für die Bons noch dazu – aus Glas, für alle sichtbar und schickt die Bons eben nach Berlin. Also ich, wäre ich Händler – ich würde eine konzertierte Aktion initiieren. Bis jeder mitmacht.

Wer trotz Registrierkasse bescheißen will, lässt sich auch von der Bonpflicht nicht einschüchtern. Der gibt es nämlich gar nicht erst in die Kasse ein. So Olaf, nun weißt Du das.

Letztlich hilft bei diesen Gedanken – passend zur Jahreszeit – vielleicht eine Flasche Rotwein. Denn wie Albert Einstein treffend sagte:

„Eine Flasche Rotwein ersetzt 26 Semester Philosophie-Studium.“

Autor: Marius Jaster

Aus Liebe zur Natur, besonders aber zum Meer und zu den Landschaften, die von Wind und Meer geprägt sind, bin ich seit einigen Jahren als Ostseereporter unterwegs gewesen. Jetzt treibt mich als Inselreporter die Sehnsucht bevorzugt auf die Inseln, die ich mag. Und zwar nicht nur die der Ostsee. Ich arbeite als Freier Publizist und publiziere in verschiedenen Medien durch Texte, Bilder, Filme, sowie durch eigene Bücher.

Ein Gedanke zu „Verzettelt: „Der Zettel kann weg?“ – „Ja, kann weg…““

  1. Wie in jedem Betrieb, so muß auch die Geschäftsleitung der BUNDESREPUBLIK ca 7000 Kilometer entfernt in Whashington D.C. davon überzeugt werden, daß dieses Unsinn ist. Das wird jedoch schwierig, da sich sprachliche Barrieren ergeben, Verständnis für eine Umwelt in 7000 Km Entfernung zu entwickeln, und das man künftig auf gewisse Umsätze verzichten müßte, dürfte die Geschäftsleitung im fernen Whashington D.C. wohl nur schwer überzeugen. Und Herr ALTMEYER und OLAF sehen eine solche Arbeit ja zudem absolut nicht als ihre Aufgabe an…warum auch, die Diäten und Zusatzverdienste kommen doch regelmäßig. „Man kann ruhig mal auf den Chef hören…“ Diesen Spruch i.V.m einem Gruppenfoto der bundesdeutschen Verwaltung im Halbkreis und dazu etwas künstlerisch gestaltet mit dem Spruch „Unseren lieben Chef SLEEPY JOE gewidmet“, für das Oval Office, wäre doch mal was.
    Danke für den Beitrag lieber Marius, nun wissen wir wenigstens, warum man überall bis zu 500 Jahre alte Bäume fällt.
    Beste Grüße aus SH

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