Was ist eigentlich 1 Tonne CO2? Wir sollen ja zahlen…

Vorwarnung: Dieser Artikel ist Textlastig, keine Fotos - aber GEIL!
Schon viele Jahre reden wir davon, dass wir noch die Luft, die wir atmen besteuern dürfen. Okay, NOCH spricht davon kein Mensch, sondern nur von der Luft, die wir mit unserer Technik, unserer Heizung „verpesten“. Und von was reden die da eigentlich?
Kennst Du das? Du hörst ständig den Begriff CO2 und wie böse dieses Kohlendioxyd ist und wie viele Tonnen, Tausende Tonnen, ja sogar Giga-Tonnen davon produziert werden… von wem auch immer.

Wahrscheinlich will es keiner mehr hören, es prallt ab wie ein Schneeball an einer Jack-Wolfskin-Jacke. Aber noch nie hat Dir einer erklärt, wie eine Tonne CO2 aussieht! Kannst Du Dir das vorstellen? Eine Tonne Fisch, das kann ich mir vorstellen. Ein hübsches Häufchen, wenn Tausend Fische mit etwa einem Kilo vor meinen Füßen liegen. Aber ein Gas?

Im Jahr 2008, als die Dänen im deutschen Lubmin das größte Steinkohlekraftwerk Deutschlands installieren wollten, fragte ich den Projektmanager, was 10 Millionen Tonnen CO2 im Jahr bedeuten. Und wie ich mir eine Tonne CO2 vorstellen darf. Passt sie in den Greifswalder Dom oder nicht? Er wusste es nicht und beendete die Frage mit der Antwort, die Fragezeit sei zu Ende. (Zum Glück hat eine große Initiative von Bürgern und Medien und und und… ihn wieder nach Hause geschickt und es gibt kein Steinkohlekraftwerk am Strand der Ostsee.)

Okay, so ist das Leben. Danke dem Leben, dass es mich erschaffen hat. Ich bin dafür bekannt, die kompliziertesten Dinge, die wir täglich um die Ohren geballert bekommen, die niemand wahrnimmt, geschweige denn versteht… zu erkennen, zu erklären – und zwar so, dass es auch der Biertrinker versteht. Also Klartext – auch für alle Politiker, die nicht wissen, über WAS sie da eigentlich debattieren:

1 Gramm Co2 passt in eine Bierflasche. Gerade so.

Kurzum: Tief einatmen und in eine Bierflasche ausatmen. Gewiss füllt dieses Ausatmen mehr als eine Bierflasche. Aber, auch wenn sie überläuft: Dann schnell zumachen. Dann ist da 1 Gramm CO2 gefangen. In eine Bierkiste passen dann schon 20 Gramm.

40 Kisten passen auf eine Euro-Palette und davon wiederum 32 auf einen Sattelzug, sprich großen LKW.

Das sind dann 25.600 Flaschen, also 25.600 Gramm CO2. Kurzum: Ein 40-Tonner fährt 256 Kilogramm CO2 durch die Landschaft. Der Rest ist Holz, Glas und die Kiste selbst.

4 Sattelzüge sind also notwendig, um 1 Tonne CO2 in Bierflaschen zu transportieren. Wenn jede Flasche mit nur 1 Gramm CO2 befüllt ist, statt mit Bier.

In Anbetracht der Tatsache, dass 10 Millionen Tonnen in nur einem Jahr in Lubmin geplant waren… na gut, bisschen rechnen darfst Du auch – Trotzdem: Es wären  40 Millionen Sattelzüge, die unterwegs sein müssten, dieses Gas zu transportieren. (Das ist übrigens der gesamte CO2-Ausstoß von gesamt Mecklenburg-Vorpommern! Er wäre dann halt nur verdoppelt gewesen.)

Die erste Flasche am Kap Arkona und dann immer der Straße entlang bis exakt auf den Höhepunkt der Rügenbrücke aufgereiht: Auch eine Tonne! Etwa jede 153. Flasche befüllst Du mit CO2, wenn Du mit Deinem Auto da entlang fährst.

Die einfachste Art, den CO2-Ausstoß zu lindern, wäre: Wir würden aufhören zu atmen!

Keiner unserer Aus-Atemzüge passt in eine Bierflasche! Würden wir also aufhören mit dem Quatsch, dann wäre das Problem in sich schon geklärt. Aber nee, wir wollen weiter atmen und mit dem Quatsch weitermachen.

Und Quatsch definiert sich so:

Bevor der Mensch das Öl und die Kohle entdeckte, war alles okay. Aber als er es entdeckte, war seine Macht unbegrenzt. Unwissend, dass er das CO2, welches die Natur viele Jahre vorher in den Bäumen und Pflanzen gebunden hat – die zu Öl und Kohle wurden – wieder an die Erdoberfläche holt und es erneut freisetzt: ZUSÄTZLICH zu dem, was sowieso passiert. Dass wir atmen zum Beispiel. (Und das tun über 7 Milliarden Menschen mehr als 18 mal pro Minute und mehr als das, was in eine Bierflasche passt.

Der Mensch entdeckte aber noch mehr: Die freie Energie, Ökoenergie, eine Glühlampe, die nie kaputt geht und so viel mehr, was alles unter Verschluss gehalten wird, bis der letzte Tropfen Öl zu Geld gemacht wurde, der letzte Brocken Kohle verfeuert ist… Und JA, ich behaupte: Erst dann, wenn der Wasserstand vor dem Kanzleramt oder vor dem weißen Haus konstant einen halben Meter beträgt, erst DANN werden die wirklich wach! Und was tun sie dann? Nehmen ihre Pension und fliegen in sichere Gefilde… So wird es wohl enden.

Aber das ist jetzt höhere Politik – das ist nicht mein Plan für diesen Artikel. Ich wollte nur, dass Du Dir vorstellen kannst, wie eine Tonne CO2 aussieht!

Und dann ist da Greta, die kleine Schwedin, die mit süßen 16 Jahren diese Initiative ins Leben gerufen hat.

Manche meinen:“Die Blöde… … sie ist schon Millionärin…“ Darum ging es ihr nie -und ob sie es ist, weiß auch niemand…!

Und egal, was manche meinen: Sie schaut in den Himmel, der nur maximal 50 km hoch ist. Dort endet nämlich die Schutzhülle dieses Planeten – die Hülle, um die es eigentlich geht, weil sie UNS beschützt vor der brutalen Kälte und dem NULL Sauerstoff des Universums. Ja – wir brauchen uns nicht ins Universum denken – wir sind MITTENDRIN! Wir fliegen in rasanter Geschwindigkeit um die Sonne, werden begleitet von dem Mond, der unsere Weltmeere bewegt und können es nur der Erdanziehungskraft verdanken, dass wir da sind. Denn bei der Geschwindigkeit, wie die Erde sich in sich selbst dreht, würden wir sonst davonfliegen wie auf einer Drehscheibe auf dem Rummel…

Greta schaut in den Himmel – schaut, was gerade passiert und denkt einfach 50 Jahre weiter und will da auch noch atmen dürfen! Und sie hatte den Mut zu beginnen… Ich finde es schön, dass ihr so viele folgen und wünschte mir, dass ich mit 16 auch schon so was drauf gehabt hätte!

Dieser Artikel endet mit einem Zitat, dass auf einem Plakat der heute Demonstrierenden zu sehen war und gut zum Titelfoto passt:

„Rettet die Erde, sie ist der einzige Planet mit Bier! Sonst ist Hopfen und Malz verloren“

Na denn. Ich weiß, was ICH tun kann. Du auch schon?

Autor: Marius Jaster

Aus Liebe zur Natur, besonders aber zum Meer und zu den Landschaften, die von Wind und Meer geprägt sind, bin ich seit einigen Jahren als Ostseereporter unterwegs gewesen. Jetzt treibt mich als Inselreporter die Sehnsucht bevorzugt auf die Inseln, die ich mag. Und zwar nicht nur die der Ostsee. Ich arbeite als Freier Publizist und publiziere in verschiedenen Medien durch Texte, Bilder, Filme, sowie durch eigene Bücher.

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