Titelfoto: Ein Stück der ehemaligen Treppe am Königsstuhl, die gesperrt ist und abgebaut wird. Foto: Sabine Funke
Es sind nicht Wenige, die ihren Urlaub auf Rügen nicht so schnell vergessen werden. So etwas ließe sich jedes Jahr schreiben. Besonders die Kreideküste hat es den Leichtsinnigen angetan.
Es ist noch nicht lange her, als die Rettungsteams ausrücken mussten, um festsitzende Urlauber zu retten, die da meinten, sie könnten mal eben die steile Küste hinunter klettern. Und das war nicht das erste Mal!
Am 24. August 2020 allerdings war es anders herum: Da wurde in der Zeit von 15:16 Uhr bis ca. 19:30 Uhr ein gemeinsamer Einsatz von Polizei- und Rettungskräften an den Kreidefelsen unterhalb des Königsstuhles erforderlich. Hier waren eine 55-jährige Frau und ihr 43-jähriger Ehemann in Not geraten.
Die beiden Thüringer gingen am Strand auf der Höhe des Königsstuhls spazieren. Dann waren sie wohl zu faul, bis zum nächsten Aufstieg zu laufen, oder zurück, Richtung Sassnitz. Kurzum: Sie versuchten tatsächlich den Weg abzukürzen und versuchten beide, den Kreidefelsen hinaufzuklettern.
In 15 Meter Höhe ging es weder vor noch zurück. Der Mann rief den Notruf der Polizei und informierte sie über die Notlage.
Umgehend machten sie Beamte der Polizei Sassnitz, die Wasserschutzpolizei , Rettungskräfte, sowie mehrere Kameraden der Höhenrettung der Sassnitzer Feuerwehr auf den Weg zu den Touristen.
Die Kameraden der Höhenrettung seilten sich in der Nähe des Königsstuhls ab und konnten die Urlauber wieder sicher und unverletzt an den Strand bringen.
Bleibt zu hoffen, dass solche dummen und ignoranten Urlauber derartige Einsätze selbst bezahlen müssen. Das lässt sich am Montag leicht erkunden.
TOD BEI DER ANREISE
Tragisch endete der Urlaub für einen 57-jährigen aus Sachsen Anhalt. Und sein Leben gleich mit. Er wollte mit seinem Wohnmobil das Gelände des Feriencamps in Göhren befahren. An der Einfahrtschranke verließ er das Fahrzeug. Vor lauter Vorfreude auf den Urlaub – oder auch Strapazen bei der Anreise vergaß er allerdings die Handbremse anzuziehen und/oder den Gang einzuelegen.
Bei dem abschüssigen Gelände dauerte es nicht lange, bis sich das Fahrzeug rückwärts in Bewegung setzte. Der Fahrer rannte sofort zum Wohnmobil und rutschte beim Versuch die Handbremse anzuziehen aus. Er wurde vom Fahrzeug überrollt und mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Klinikum Greifswald geflogen, wo er wenig später verstarb. Weitere Personen und auch das Wohnmobil kamen nicht zu Schaden.
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Es ist immer sehr traurig, daß das Schicksal meistens dann zuschlägt, wenn die Menschen sich auf gewissen Höhepunkten in ihrem Leben befinden. 11 Monate hart gearbeitet und nun endlich im Urlaub ausspannen, ist ja so ein Höhepunkt im Jahr für viele. Und wer rechnet schon mit einer natürlichen Umgebung in Mecklenburg Vorpommern, die lebensbedrohlich sein könnte… Das ist bei uns mit den Wattwanderern in der nordfriesischen Nordsee leider auch nicht anders. Sie können sich einfach nicht vorstellen, daß der fast trockene Sandboden unter ihren Füßen, in nur wenigen Minuten nach Einsetzen der Flut von meterhohen Wassermengen gefüllt sein wird. Darum sollte man so man an der Nordsee nicht beheimatet ist, sich einen erfahrenen Wattführer anvertrauen. Auf Rügen täte man eben gut daran, sich bei einem Einheimischen zunächst zu informieren. Aber das ist ja für viele „un-cool.