So ist das am Dienstag Abend auf Rügen gewesen. ER, der Wind, will Spaß – und damit er ihn bekommt, holt er sich eben SIE: Eine Windhose – und schaut genüsslich zu. Einziges Problem: Den Menschen und Tieren hat es so gar nicht gefallen. Die Menschen mussten schnell ins Haus, konnte sich um die Tiere nicht kümmern… konnte nur noch zuschauen, was draußen abgeht. Die Kinder waren zum Glück sowieso schon drin.
Nur ein kurzer Moment – na eben wie ein Orgasmus für den Wind -und das Chaos war perfekt. In Kasselvitz, einem Ortsteil von Rambin auf Rügen fielen die Bäume um, als wären sie Streichhölzer. Zäune waren plötzlich weg… Aufräumen ist dran.
Immerhin ist es schön, dass alle Tiere (sind wohl schnell in den Stall geflüchtet) und Menschen unbeschadet blieben. Aber das Gartengrundstück ist dahin. Überall, wo mal etwas war, liegen die Bäume.
Und es war eben eine Windhose, und kein wirklicher Tornado. Denn auf der Fahrt zum Ort gab es keine Schneise der Verwüstung, wie sie ein Tornado hinterlässt. Auch dem Federvieh am Boden wurde nicht zwangsläufig das Fliegen beigebracht.
Also, was ist Windhose? Das Wetterlexikon (wetter.de) sagt es so:
Die Windhose wird im Volksmund gern als Tornado bezeichnet und kommt in Deutschland in sehr seltenen Fällen und nur leichter Ausprägung vor. Windhosen können ganz plötzlich entstehen, wenn kalte und warme Luftmassen aufeinandertreffen. Dies ist häufig bei Wetterwechseln der Fall. Herrscht in der Bodennähe noch warme Luftmasse vor, strömt bereits in den oberen Luftschichten kalte Luft hinzu.
Windhosen haben einen Durchmesser von 20 bis 400 Metern
Aus dem unteren Teil einer Gewitterwolke erhebt sich bei diesem Zusammenprall eine Luftmasse, die sich wie ein spiralförmiger Wolkenschlauch mit Drehbewegungen Richtung Erdboden bewegt. Es können bei diesem Prozess Wirbelwinde mit einer Windgeschwindigkeit von bis zu 600 km/h entstehen. In der Regel ist es nicht möglich, eine Windhose vorauszusagen, da diese in Sekundenschnelle entstehen kann. Windhosen haben einen Durchmesser von 20 bis 400 Metern.
In Deutschland treten sie ein- bis zweimal jährlich auf. Besonders im Norden, im Osnabrücker Land, gibt es viele Windhosen. In den USA ist dieses Phänomen häufiger und ausgeprägter anzutreffen.
So, nun weißt Du das auch.
Also hat dieser Wirbelwind wirklich diesen einen Ort auserkoren, um sich richtig auszutoben. Klar, in den letzten Zügen hat er noch „auf dem Heimweg“ paar Bäumchen mitgenommen, um die sich zuerst die Feuerwehr kümmern durfte, und dann am nächsten Tag die Gemeindearbeiter.
Fotos: Marius Jaster