Viele Wege führen nach Hiddensee. Aber nicht bei Sonnenuntergang SO, mit diesem Verkehrsmittel. Es führt in den Tod! Krasse Nummer. Das haben nur die Sachsen drauf!

Hiddensee (ots) & PMJ

Vögel können fliegen. Und kennen sich aus. Insbesondere die Wasservögel. Möwen & Co. Stand-Up-Paddler aus Sachsen eher nicht. Im Hintergrund die Insel Rügen. Ostseite mit der berühmten Kreideküste.

Hauptsache Hiddensee…

Das dachte sich augenscheinlich auch eine 43-jährige deutsche Urlauberin mit ihren zwei Kindern (9 und 10 Jahre alt !) als sie sich am Montag, dem 17.04.2024 gegen 22:15 (!) Uhr zu dritt auf ein Stand-Up Paddle von Dranske aus auf den Weg nach Hiddensee machten.

Offenbar trieben sie aufgrund der Strömung in Richtung offene See, augenscheinlich trug auch keine der Personen eine Rettungsweste. Ein deutsches Marineschiff, die „Lachs“, erkannte die Gefahr und rettete die drei. Im Weiteren konnten sie von einem Seenotkreuzer übernommen und zunächst nach Hiddensee gebracht werden, bevor der Rücktransport nach Dranske organisiert wurde. Die Polizei stellte die Personalien der aus Sachsen stammenden Familie fest und fertigte aufgrund leichter Unterkühlungen der Kinder eine Strafanzeige gegen die Mutter wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung. Der Polizeieinsatz endete mitten in der Nacht, gegen 02:15 Uhr, in Dranske an der Unterkunft.

Mittig: Die ganze Insel Hiddensee. Im rechten Drittel – die kleine Lücke zur Insel Rügen, dahinter das offene Meer. Dort ist die „Überfahrt“ missglückt.

Klar, es gibt Zeiten, da ist die Ostsee zugefroren. Oder zumindest gab es diese Zeiten. Da sind Pferdekutschen und Trabbis und Mopeds… auf die eigentlich autofreie Insel gefahren. Das Wasser an dieser Stelle zwischen Dranske und Hiddensee ist nicht tief, lässt sich fast laufen. ABER: Es gibt hier an der Ostsee immer Strömungen im Wasser, und die sollte man nicht unterschätzen. Leider passiert es immer wieder, dass Menschen in der Ostsee ertrinken. Ablandiger Wind zum Beispiel… Das Wasser treibt Dich raus, Du schwimmst um Dein Leben Richtung Ufer. Hab ich auch schon er- und überlebt. Zum Glück. Ich sag’s mal auf norddeutsch: „Kinners seid vorsichtig!“ JAAA, auch wenn die Ostsee im Vergleich zum Atlantik nur eine Pfütze ist, eine Brackwasserpfütze, um genau zu sein, und Wassertiefen hierzulande 10 bis 30 Meter betragen (im Atlantik auf der Insel rund 4000 – 6000 Meter!) dann ist sie dennoch mächtig! Wasser hat Kraft und DU bist nur 1,50 bis vielleicht 2 Meter klein…

ALSO SEI VORSICHTIG!

Übrigens ist Vorsicht nichts Anderes, als mal zu denken, also „vorher zu sehen“ was durch Deine Handlung passiert. Das sagt schon der Name: VOR-SICHT. Und WENN etwas passiert – egal WAS, dann ist das immer die Wirkung, der IMMER eine Ursache vorausgegangen ist. Also falsche Entscheidung, falsches Denken, Selbstüberschätzung… Merke: Du bist so klein im Meer, wie ein Fisch. Und NIEMALS wird das Meer machen, was Du willst. Es macht IMMER, was ES will. IMMER!

Guck Dir Sassnitz an: Letztes Jahr Oktober…

Die Menschen dachten, sie haben eine schöne Promenade und Dies und Das… Pustekuchen! Das Meer hatte mal Lust, ein bisschen seiner Kraft zu zeigen… Kieckste hier:

Insel Rügen: Der Sturm hat die Strände geputzt. In Sassnitz hat er es wohl zu gut gemeint. Und DAS ist Sassnitz: – inselreport.eu

Fotos: (C) Marius Jaster

Autor: Marius Jaster

Aus Liebe zur Natur, besonders aber zum Meer und zu den Landschaften, die von Wind und Meer geprägt sind, bin ich seit einigen Jahren als Ostseereporter unterwegs gewesen. Jetzt treibt mich als Inselreporter die Sehnsucht bevorzugt auf die Inseln, die ich mag. Und zwar nicht nur die der Ostsee. Ich arbeite als Freier Publizist und publiziere in verschiedenen Medien durch Texte, Bilder, Filme, sowie durch eigene Bücher.

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