
Da bleibt nur eine Möglichkeit: Allen Menschen letzte Impressionen präsentieren.
Denen, die bereits gleich neben dem Königsstuhl hinab gewandelt sind, um unten nach Glückssteinen zu suchen oder auch, um entlang der Steilküste nach Sassnitz oder Lohme zu wandern.
Und denen, die es gern noch tun wollten und die nun bei dem Gedanken: „Das können wir nie erleben“ ein wehmütiges Gefühl empfinden.
Schon seit 200 Jahren gibt es an dieser Stelle eine Abstiegsmöglichkeit. Bis im Mai 2016 ein umgestürzter Baum die Treppe derart beschädigt hat, dass sie seitdem schlicht und einfach nur gesperrt blieb.
500.000 bis 800.000 Besucher zählt der Königsstuhl jährlich. Denen bleibt nun einzig der Blick von oben herab, der aber auch unverschämt teuer ist. Oder sie nutzen die kostenlose Ausweichmöglichkeit – dazu am Ende ein paar Worte.
Jetzt ist amtlich, dass die Treppe abgebaut wird. Und dass es auch keinen Neubau geben wird. Sowohl die Reparatur, als auch ein Neubau sind einfach zu teuer.
Hinzu kommt die Problematik, dass bei einem Teil des Hanges neben der Treppe die Gefahr eines Abbruches besteht. Das betrifft 270 Meter von der 515 Meter langen Treppe, die sich mit diesem Teil auf instabilem Boden befindet, der zwar sehr langsam, aber ständig rutscht.
Nicht zuletzt ist die Sicherung problematisch. Bei 15 Einsätzen in 5 Jahren mussten 9 Personen im Strandabschnitt und am Hang aus Notsituationen gerettet werden. Getreu dem Motto: „Wer nicht unten ist, dem kann unten auch nichts passieren“. Das ist ein treffender Nebengedanke. Wie viele Abenteurer nun versuchen, an der Treppe vorbei (oder an anderer Stelle auch ohne Treppe) hinauf oder hinunter zu kommen, ist nicht bekannt. Und über entsprechende Notfallsituationen, die sich daraus ergeben (oder bis dahin ergeben haben werden) reden wir mal in 5 Jahren.
Post scriptum: Für eine KOSTENLOSE Aussicht auf die Ostsee von oben empfiehlt sich die Viktoria-Sicht. Von dort ist der Blick auch schöner – und der Blick auf den Königsstuhl gleich inclusive. Ein paar Minuten Fußweg durch den herrlichen Buchenwald lohnen sich! Der Weg zur Viktoria-Sicht ist ausgeschildert.


Unbezahlbare Ausblicke von der Viktoria-Sicht bei Sonnenaufgang
Fotos: © Sabine Funke / Marius Jaster
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Ich find’s echt schade das die Treppe nur ab- und nicht wieder aufgebaut bzw. nicht repariert wird. Ich bin da schon mehrere male hoch und runter, und es war immer wieder auf Neue ein schönes Erlebnis. Schade, wieder eine touristische Attraktion weniger. Doch was soll’s, Sicherheit geht vor.
Danke für die Fotos. (die haben ja bald Seltenheitswert)
Ja klar ist es schon schade, aber die Sicherheit geht nun einmal vor. Gut das wir schon zweimal diese Treppen runter und auch unter großen Anstrengungen wieder rauf gelaufen sind. Was bleibt sind die Erinnerungen und die Fotos 🙂 Aber selbst wenn man dann von Königsstuhl die Treppe nie mehr runter kann…so kann man von Sassnitz aus zum Kieler Bach und von dort aus ne Strandwanderung machen, auch sehr schön, sind wir auch schon gelaufen. Und selbst der Hochuferweg , welcher auch sehr schön ist zum wandern bis zum Königsstuhl und zur Viktoria-Sicht wobei ich die Aussicht von der Viktoria -Sicht auch viel schöner finde. Bis man dort angekommen ist,geht es vorbei am Hertha-See auch immer wieder ein Erlebnis und dabei kann man auch noch soviel in der Natur entdecken. Und im übrigen wunderschöne Aufnahmen und sehr guter Artikel.
Ich finde es seht traurig. Aber wenn es auch um Sicherheit geht, dann ist das bestimmt richtig. Zum Glück war ich ja damals unter sehr großen Anstrengungen doch einmal runter und wieder hoch. So hab ich diese Erinnerung an einen wunderschönen Morgen.
Der anstehende Abriss verständlich, zu gefährlich ! Danke für den Artikel und die wunderschönen Aufnahmen. Hannelore aus Wiesbaden