Der böse, böse Bösewinter

 

# 03095 Ein Feuerwehrmann kommt zu mir und gibt weitere Instruktionen. Hier darf niemand mehr alleine was machen... Foto: Marius Jaster
Nix geht mehr. Ein Feuerwehrmann kommt zu mir und gibt weitere Instruktionen. Hier darf niemand mehr alleine was machen… Siehst ja auch das Auto vor dir nicht…

Der traut sich echt was, der Winter. Der kommt einfach, wann er will und nicht, wann er soll. Alle haben – wie jedes Jahr – auf ein paar Schneeflocken gehofft. Wenigstens am Heiligen Abend. Aber nöö, da muss ja schmuddlig sein und warm und umso dunkler. Fast Frühling, wenn da mehr Licht wäre.

Der Schnee reflektiert das Licht, wie wenig es auch sein mag. Und das strahlt durch unsere Augen in unsere Herzen, macht sie weich, geschmeidig und friedvoll. Alle, alle, ja ALLE erwarten Schnee. (Zumindest in den Gefilden, wo man ihn an Weihnachten auch erwarten darf.) Was ist? NIX! Dunkelheit, ewiges grau, im Dezember 2017 und Januar 2018 gab es deutschlandweit so wenige Sonnenstunden, wie seit 70 Jahren nicht. Und dann sollen wir alle lustig sein?

Und dann kommt jetzt, wo ihn keiner mehr haben will – weil die Winterferien hier auf Rügen auch schon vorbei sind: Der Winter. In drei Tagen ist meteorologischer Frühlingsanfang! Hallo Winter – Du hast Deine Zeit verpennt!

Ich weiß gar nicht, ob Kinder überhaupt einen Schlitten besitzen. Warum? Das ist der erste wirkliche Schnee seit 6 Jahren, und auch der verdünnisiert sich langsam. Also wirklich rodeln, wenn mal nötig – da reicht ein Müllsack und ab geht’s. Okay, heute gibt’s Schnee, das wäre eine Gelegenheit. Die Vögelchen zwitschern aber nach Frühling!

Müssen wir unsere Kalender umschreiben? Müssen wir sagen: Winteranfang ist am 21. Februar? Dann hätten wir am 24. Februar Heilig Abend gehabt und weiße Weihnachten.

Das aber ist nicht wirklich der Sinn. Das Wetter darf fast immer machen, was es will. Es richtet sich entsprechend der Erderwärmung so ziemlich nach uns. Was tun wir dieser Kugel Erde, diesem Boot an, in dem wir ALLE (!) sitzen? Wie lange kann es uns noch so weiter (er-)tragen?

Jetzt wollen alle Frühling, selbst die Vögelchen, die sich heute nicht auf der Wiese getroffen haben, sondern alle auf einem Baum, um zu beratschlagen: WAS ist DAS? Wo eigentlich ist unser Futter? Das war lustiges Gezwitscher. Das heißt aber auch: Irgendwann fangen wir an zu zwitschern. Nicht über Twitter (oder auch) aber überhaupt!

Lustig war, zu erkennen, wie viele Menschen doch hier ohne Arbeit sind. Oder Rentner. Oder irgendwas – und plötzlich alle aus Ihren Buden kommen, weil: ES IST SCHNEE da. Und dann fangen sie an zu kommunizieren. Sie reden. Der Eine stützt den Arm auf die Schaufel, der andere auf den Schneeschieber. Und sie reden. „Der Schnee läuft ja nicht direkt weg.“ Und DAS an jeder Ecke! Wir sollten das öfter tun! Zu was brauchen wir Schnee? Ein Grill reicht doch schon.

Wir Menschen schlafen vor uns hin – bis etwas passiert. Es schneit plötzlich! Aha. Und merken wir auch, was noch so um uns herum passiert, wenn es nicht schneit? Da hätten wir noch viel mehr Zeit uns damit zu befassen, weil wir die Zeit zum Autos abfegen und Schneeschippen und Scheiben kratzen schon gespart hätten. Wer nutzt sie? Ich bin dabei! Die Tage werden immer länger, das Licht immer intensiver – also: WANN, wenn nicht JETZT?

Ich wette: Die Meisten warten, bis der Baum brennt. Sind ja nur noch 301 Tage bis Heilig Abend.

Schade eigentlich!

Postscriptum: Und wer JETZT Platz hat in der Gefriertruhe…. Friert den Schnee ein, dann haben wir ihn in 301 Tagen alle da 🙂 Ist jedenfalls besser, als heißes Wasser einzufrieren, falls es mal knapp wird…. 🙂

Fotos/Videos: © Marius Jaster

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Autor: Marius Jaster

Aus Liebe zur Natur, besonders aber zum Meer und zu den Landschaften, die von Wind und Meer geprägt sind, bin ich seit einigen Jahren als Ostseereporter unterwegs gewesen. Jetzt treibt mich als Inselreporter die Sehnsucht bevorzugt auf die Inseln, die ich mag. Und zwar nicht nur die der Ostsee. Ich arbeite als Freier Publizist und publiziere in verschiedenen Medien durch Texte, Bilder, Filme, sowie durch eigene Bücher.

Ein Gedanke zu „Der böse, böse Bösewinter“

  1. Danke für deinen Beitrag lieber Marius.
    Ich habe leider auch nichts besseres zu berichten hier in Schleswig Holstein. Es sieht hier derzeit sehr bedrohlich aus. Ich melde mich wieder und ganz lieben Gruß zu euch nach Rügen.

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