Letztes Jahr ging er unter, dieser Kutter „Potsdam“. Bis jetzt hat ihn der Eigner trotz Aufforderung nicht geborgen. Also veranlasst das Kraft Gesetzes das Wasser- und Schifffahrtsamt und schickt ihm die Rechnung. Mehr als 180.000 Euro kostet der Spaß.

Spannend bleibt die Frage, warum der Kutter nun gerade auf seiner letzten Reise im Meer verschwand, aber auf diese Frage wird es nun sicher bald Antworten geben.
Heute jedenfalls, am 15. Februar gegen 13:00 Uhr, konnte der Fischkutter „Potsdam“ ca. 16 Seemeilen östlich von Sassnitz (Insel Rügen) in der Einfahrt zum Verkehrstrennungsgebiet Adlergrund erfolgreich geborgen werden. Dieser war Ende Juli 2016 auf dem Weg zur Abwrackung nach Nexö (Dänemark) aus ungeklärten Gründen gesunken. Veranlasst wurde die Bergung durch das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Stralsund auf Grundlage des Wrackbeseitigungsübereinkommens von Nairobi, das in Deutschland seit 2015 Gesetz ist. Im Anschluss wurde die Havariestelle beräumt und die damals aus Sicherungsgründen ausgelegte Einzelgefahrentonne durch das WSA Stralsund eingezogen.
Das beauftragte Rostocker Taucherunternehmen „Baltic Taucher“ hatte wochenlang ein günstiges Wetterfenster abgewartet und benötigte für die Bergung 2 Tage gutes Wetter. Zur Verkehrssicherung wurde das Mehrzweckschiff MZS Arkona des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes (WSA) Stralsund im Bereich des Wracks vorgehalten. Das MZS Arkona hat vor Ort die Schifffahrt gewarnt und den Bereich der Taucharbeiten von unbeteiligten Schiffen freigehalten.

Am Dienstag um 10:30 ging der dänische Schwimmkran „Sanne A“ in Begleitung der Mehrzweckfähre „Mira A“ am Wrack des FK Potsdam vor Anker. Zeitgleich bereiteten die Berufstaucher an Bord ihren Einsatz unter Wasser vor. In mehreren Tauchgängen wurden Hebegurte unter das in 24 m Tiefe liegende Wrack gezogen. Die Arbeiten mussten nach Einbruch der Dämmerung unterbrochen werden. Heute Morgen ging es direkt mit den letzten Vorbereitungen unter und über Wasser weiter.
Um 9:30 konnte der Kran mit dem Heben beginnen. Nachdem das Wrack an der Oberfläche angekommen war, wurde es leergepumpt und dann um 13:00 an Bord der Mehrzweckfähre „Mira A“ abgelegt. Damit war der Einsatz auch für das MZS Arkona beendet, die Gefahrstelle war geräumt. Somit kann auch der Schiffsverkehr wieder ohne Einschränkungen die Einfahrt zum Verkehrstrennungsgebiet passieren.
Die Kosten der Bergung werden dem Eigner gemäß Wrackbeseitigungskostendurchsetzungsgesetz in Rechnung gestellt.
Derzeit befinden sich der 60 t Schwimmkran „Sanne A“ sowie die Fähre „Mira A“ samt Wrack auf dem Weg nach Rostock. Dort werden dann Experten der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU) mit der Inspektion des Wracks beginnen, um die Ursachen des Untergangs zu ergründen.
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Fotos: © Wasser- und Schifffahrtsamt (Bergung) / Marius Jaster (Arkona)