Zumindest bis JETZT. (Stand 30. Juni: 300 Sonnenstunden im Juni; der Rest des Landes nur 181) Während im Süden Deutschlands unglaubliche Wassermassen alles wegspülen, egal, ob Autos, Häuser oder Menschenleben, scheint hier auf Rügen die Sonne. Jeden Tag. Ganz zuverlässig. Der letzte Regen ist gefühlt 8 Wochen her. Na ja, Ostern war es, wo die Urlauber in schlechtem Wetter hier sein mussten. Als wäre es für sie gemacht worden. Ja und dann hat es vor 2 Wochen ein bisschen geregnet und in einer Nacht dieser Woche kam noch bisschen was.
Das hilft nicht den Bauern und auch nicht den Kleingärtnern. Jeder Tropfen Wasser wird ersehnt wie der Joint eines Cannabis-Abhängigen, der auf Entzug ist. Die vielen Regentonnen sind leer, machen einen überflüssigen Eindruck.
Und auch heute scheint die Sonne. Was sonst? Sonneninsel eben.Wenn ich früh die Augen öffne, ist es hell. Die Sonne scheint. Es wird warm. Ich fühle mich wie auf meiner absoluten Lieblingsinsel La Palma. Auch meine Aloe Vera-Pflanzen, die ich von dort mitgebracht habe, fühlen sich wie zu Hause.
Aber wie geht das weiter? Regnet es erst im Oktober wieder oder schon in den nächsten Tagen, und dann so lange, bis der Sommer vorbei ist?
Das weiß niemand und kann auch niemand wirklich beeinflussen, sonst würde es ja auch noch wegen dem Wetter Kriege geben.
Ob das jetzt der Klimawandel ist – ich wäre vorsichtig nach so wenigen Wochen. Aber ich kann mich an eine Graphik erinnern, die vor mehr als 10 Jahren in Deutschlands beliebtester Boulevardzeitung abgebildet war. Da war der Nordosten Deutschlands ein Dürre-Land und der Rest ein Wasserland. Die Grenzlinie zog sich quer von oben links bis unten rechts durch das Deutschland so, wie das Wetter JETZT gerade ist.
Der Vorteil: Hier im Norden ist das flache Land. Hier kann es regnen wie es will. Hier gibt es keine Berge, aus denen das Wasser herunterlaufen und sich sammeln kann und zu wilden Sturzbächen werden. Rügen ist eine Insel und von der läuft alles in die Ostsee und die läuft nicht gleich über. Sie wird ja auch jeden Tag kleiner, wenn es nicht regnet. Bis sie so leer ist wie die Regentonnen… das dauert freilich.
Was bleibt uns Menschen? Eine Biene einfangen, wenn sie sehnsüchtig an der Fensterscheibe „schreit“: „Ich will hier raus“. Vier hab ich schon gerettet in diesem Jahr. Ein Glas überstülpen, ein Blatt Papier dazwischenschieben und schon freut sich die Biene, wenn sie an einem offenen Fenster freigelassen wird.
Denn ohne Bienen haben wir nicht nur keinen Honig, sondern auch sonst nichts mehr zu essen. Die bestäuben doch unsere Pflanzen, aus denen unsere Nahrung gemacht wird und das Futter der Tiere, die für uns Milch und Fleisch und Leder sind. Bienen sind so wichtig wie die Sonne. Ohne sie geht NICHTS!
Und was bleibt uns noch? Häuser nicht in Flussbetten bauen; Flüsse nicht begradigen… und nicht verzweifeln, wenn die Sonne erbarmungslos brennt. Wir wollen doch immer Sonne. Oder? Ja, und es kommen die Zeiten, wo wir den Regen lieben, so wie die Dunkelheit, wenn wir müde sind und schlafen wollen….
Was will ich damit sagen? Ich mach’s kurz: Achten wir auf die Natur, auf unsere Umgebung, auf die Liebe zu jedem Detail – und wenn es nur eine Biene ist! Und hören wir auf, alles zu zerstören, von dem wir nicht wissen, wie wir es wieder reparieren können. Und genießen wir das, was uns Schönes geboten wird – wie hier im Norden den Mohn und die Kornblumen, die immer treu und brav da wachsen, wo eben noch Baustelle war….
Und der Süden? Da lässt sich mancherorts nichts genießen – außer das Aufräumen, und die Vorstellung, dass danach auch dort die Sonne wieder scheint.
Wir müssen das JETZT leben. JETZT. So wie es ist – und an die Zukunft denken. Denken wir uns Glück, Freude und Liebe. Und lassen den Rest weg. Krieg und Hass und alles das… Es ist erstaunlich, wie eng die Menschen zusammenrücken und sich helfen, wenn’s eng wird. Erstaunlich ist das. Aber SCHÖÖÖN!
Achten wir auf die Natur! Sie ist nichts Lästiges, sondern befindet sich auf diesem Planet Erde und ist das, worin wir leben! Und:
„Die Natur versteht keinen Spaß, sie ist immer wahr, immer ernst, immer strenge; sie hat immer Recht und die Fehler und Irrtümer sind immer die des Menschen!“ (Goethe)
Und dann kommt ne Mücke und erinnert uns daran. Piecks. Das ist dann eben so. Und wenn ich Gott wäre, hätte ich Mücken zu Vegetariern gemacht. Können doch die Blätter piksen. Und wenn ich ein Schwein wäre, oder ein Rindvieh oder ein Vogel (Hähnchen sind das auch und sehen in den 100 Tagen ihrer Lebenszeit die Sonne nicht eine Stunde!) würde ich mir die Menschen als Vegetarier wünschen.
Und klar frisst die Katze die Maus. Und klar dürfen wir mal Fleisch essen. Ein Wildschwein, dass den Schuss nicht gehört hat bis es tot ist… okay. Aber diese – allein dieses Wort ist schon eklig: „Fleischproduktion“ Ja, Autos, Handys, Fernseher…. alles lässt sich produzieren bis hin zur Matratze, auf der ich mit meiner Liebsten… Aber Fleisch? Fleisch ist Leben. Fleischproduktion ist zum Tode verurteiltes Leben!
Also ein Sonntagsbraten, das geht ja mal, wenn er so da ist. Aber jeden Tag ein Schnitzel, drei Burger usw…. ich weiß nicht, ob das gut ist. Für die Figur jedenfalls nicht! Das weiß ich. Deswegen bin ich ja auch ein schlankes Kerlchen 🙂
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Fotos/Video: © Marius Jaster