Auf Facebook gibt es ja bei einem Video (dort auch bei „Inselreport.eu“, und hier dann gleich zu sehen) Kommentare, die sind schon drollig. „Scheiß auf die Bäume“… steht da so geschrieben. Gut, wegen „diesen paar Bäumen“ wird der Sauerstoff nicht direkt knapp. Und es geht ja auch nicht nur um „die paar“ Bäume, sondern um die ganze Insel Rügen, die langsam aber sicher abgeholzt und zugebaut wird. Das Flair der Insel, also DAS, was sie ausmacht, DAS wird zerstört. Also das, was noch nicht in erschreckender Form schon zerstört wurde!
Es gab Zeiten, da sind wir gefahren durch eine Allee mit Bäumen. Zu Störtebeker. Und klar, da darf der Mensch mal paar Minuten warten. An runden 75 Tagen im Jahr, bis alle sich auf die Parkplätze sortiert haben. Länger als 30 Minuten hat es NIE gedauert! (Und ich war OFT dort!) Und was ist jetzt daran so schlimm? Ich will da nicht mehr hin. Weil das Flair fehlt – oder gleich fehlen wird! Und JA, – manche meinen, dass die Bäume noch stehen… ja klar, sonst hätte ich sie nicht jetzt filmen können! Und es geht ja auch nicht nur um die Besucher, die zu Störtebeker fahren, sondern auch um die vielen LKW, die zur Fähre nach Sassnitz wollen. Zumindest, wenn es nach den Straßenbauern, der DEGES geht. Mal abgesehen davon, dass der grobe Teil des Fährbetriebes nach Rostock verlegt wurde und es bis jetzt auch mit dieser Straße so ging. Aber sicher finden sich noch mehr Gründe und Ausreden, um mit aller Gewalt diese Straße zu verbreitern… und wenn es nur „weil es so geplant“ ist.
Was diese Bäume betrifft: Ich filme auch – wenn ich dann gerade im Lande bin -, wie sie alle fallen. Und dann guck ich noch das Holz an, ob es wirklich vom Straßensalz „sowieso kaputt“ ist. So einfach ist das.
Und guck doch mal selbst, WAS in Zukunft NICHT sein wird… Jedes weiße Kreuz ist dann weg, samt Baum! 52, wenn ich mich nicht verzählt habe. Und was da für hübsche „Kerlchen“ dabei sind! (Auch wenn rechts hinter dem Radweg schon neue gepflanzt wurden.)
Schrieb mir doch eine Frau auf Facebook, dass Staus – und die Abgase während dem Stau – ja schlimmer sind, als paar Bäume… – Jaaaaaa! Recht hat sie! Ich hab es ja live erlebt. Aber: Das betrifft die Zufahrtsstraße nach Rügen schlechthin überhaupt. Wenn da Tausende Autos stundenlang bis hin nach Stralsund im Stau stehen, Kilometerweit, und niemand den Motor abstellt, wegen der Klimaanlage…, ist das doof. Aber das Problem ist ja geklärt. Mit Rügenbrücke und Anschluss-Straße… Aber: Diese paar Tage, und diese paar Stunden zwischen 17 und 19 Uhr… zu Störtebeker, das hält der Mensch doch aus. Urlauber haben doch Zeit! Und sonst kenne ich keine nennenswerten Staus auf dieser Straße, um die es aktuell geht. Außer bei Unfällen – aber da hilft dann die geplante Verbreiterung auch nichts.
Auch bei Bergen, wo riesige Flächen platt gemacht werden für die Abfahrten von der neuen Straße (und die sind ja irgendwo sinnvoll, nur die Straße von Samtens nach Bergen in dieser Form nicht) … Der Tag ist nah, an dem Rügen gar nicht mehr wiederzuerkennen ist:
Letztlich ist es so: Rügen wirbt damit, dass Gäste hier unberührte Natur erleben dürfen… seit 25 Jahren. Und JETZT kriegen sie es im Kopp und sägen sich den Ast ab, auf dem sie sitzen. JEDEN! Und lügen quasi ihre Gäste vorab schon mal an.
Dass Binz keinen Ostseeflair mehr hat, dass Binz keine Parkplätze mehr aufbringen kann und es jedes Jahr mehr Schickymicky wird, das wissen wir schon. Und dass da kein Quadratmeter Platz mehr ist, wissen wir auch. Da geht nix mehr (außer neuerdings historische Villen abzureißen und zu ersetzen). Also:
„Müssen wir mal raus!, schauen was es noch so gibt und auf Krampf jeden noch so idyllischen Ort zu BETTonieren“. Egal, ob die Insel – samt Bewohnern – das verkraftet.
Zum Beispiel Lohme: Mehr Betten als Einwohner sollen da hin. Rügen streikt. Interessant: Die knapp 500 Einwohner von Lohme sind nicht die gesamte Zahl der Unterschriften gegen dieses Projekt! Denn da kommen noch weitere Menschen von Rügen dazu. Die MASSE aber kommt von DRAUSSEN! Über 8000… Also die Menschen, die Bürgermeister Mr. Ogilvie anziehen will, die unterschreiben schon vorher, dass sie nicht mehr kommen werden… Das juckt ihn nicht. Paradox!
Wir erreichen mit diesem online-Magazin nicht JEDEN. Aber genug Menschen. Menschen, die auch antworten. Ich lese darin die Gefühle der Menschen: „Rügen ist out“, „Nie wieder Rügen“, „Jetzt ist es vorbei“, „Wir kommen nie wieder“, „Jetzt fahren wir gerade nicht zu Störtebeker, können wir nicht verantworten“….“ Ja, das Alles nur in diesem kleinen, aber feinen Magazin. DANKE! (Also ich hab es jetzt mal aus dem Kopf heraus zitiert, sinngemäß. Original könnt Ihr ja selber nachlesen. Hier, oder bei Facebook mit der gleichen Adresse: Inselreport.eu.)
Ist das, was die tun nun Skurril, oder Balla oder doof oder Gier? Ich möchte das nicht entscheiden! Aber irgendwas davon ist es – oder eine Kombination davon!
Die, die mit diesen Maßnahmen wegen ihrem Geld hierher gewünscht werden, denen ist es eh zu kalt hier. Außer vielleicht im Juli und August. Ansonsten: Unten ist die Ostsee. Kalt. Der Weg weit. Steinstrand. Oben: Kalt. Pool da. ABER: Das geht ja paar Flugstunden mehr auch dauerhaft wärmer… Und dann fragen sich die EINZIGEN Gäste, die da Geld für Rügen ausgeben würden, WEIL SIE ES LIEBEN: „Was sollen wir dahin gehen, wenn ALLES DAS, was es ausmacht, zerstört ist?“ Gemeint ist die relativ unberührte Natur! Also:
DIESE FRAGE STEHT IM RAUM!
Ich übrigens, nach 13 Jahren Anwesenheit – ICH BIN SCHON MAL WEG! Im Moment noch gedanklich, aber physisch betrachtet:
Ich packe schon!
Nächstes Beispiel: Dranske, ganz im Norden, der letzte vergessene Zipfel der Insel Rügen:
Die NVA-Überlassenschaft, (wird auch gerne als STASI-Rest-Elite bezeichnet) macht da mal, was sie will. Gefährlich ist: Die machen das so wie früher. Nämlich HEIMLICH, STILL und LEISE. Die sind unter sich und: Die fragen niemanden, die MACHEN einfach. JETZT die Umgebung – zubauen, die eigentlich der Natur gehört… das ist aber sooooo weit im Norden, eben der letzte Zipfel, da „interessiert sich nicht wirklich jemand für“!
Im „Nationalpark Jasmund“ (Unesco-Kulturerbe!!!) werden Bäume gefällt, dass schon die Sägen glühen und die Transporter nicht mehr nachkommen… (Ich muss wohl mal so einen verfolgen und dann im nächsten Sägewerk weiter Fragen stellen…) Das Dumme ist: Die haben IMMER Ausreden! Ja, die reden sich raus. Verkehrssicherungspflicht usw. Leserin Michaela hat da mal was geschrieben und sogar eine Antwort bekommen:
Es ist aber so: Erst war der Baum, weil er älter wird als ein Mensch. Dann kommt der Mensch und meint, er müsse seine Grundstücke und Straßen an die Bäume bauen. Und dann kommt wieder der Mensch und meint: Wegen der Verkehrssicherungspflicht müssen die Bäume nun weg. Das Einzige ist: Bäume stehen da. Friedlich. Sie können nicht weglaufen, sie können nicht zurück schlagen. Sie leben einfach und sind dem Unfug, der drum herum inszeniert wird, schutzlos ausgesetzt. ABER WENN SIE ES KÖNNTEN, diese großen starken Bäume, mit ihren vielen Armen…und „Fingern“ und zurück schlagen… DANN GÄBE ES KEINE Menschen mehr, die hier Bäume absägen. Hier nicht und auch nicht in den Tropenwäldern… Außer, wenn der Baum sagt: „Ich bin alt genug und müde…“, aber dann regelt das der Wind.
(Beim Video besser den Ton aus – es pfeift der Wind!)
Diese waren es nicht, die da friedlich standen, bis der Mensch kam und meinte, er müsste bei der B 96 neben einer zweispurigen Straße, die vielleicht um eine Spur hätte erweitert werden können (oder die alte Straße in zwei Spuren wandeln und zwei neue daneben – das wäre dann ’ne „Autobahn“) … aber NEE, DREI Spuren neben zwei… WER DENKT SICH SO WAS AUS?
So sieht das dann eben aus. Momentan. Und es wird noch trister.
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Fotos / Video: © Marius Jaster
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Vorherige Beiträge:
Rügen auf dem Holzweg. Update # 02: Meinungen und Fotos unserer Leser
Ich, als ehemaliger Rüganer, mit dem Herzen bleibt man es immer, verstehe nicht wie man vorsätzlich diese wunderschöne Natur zerstören kann, deren alte Romantik, deren Geschichte, deren Mystik; ist fast noch eines der wenigen erhaltenen Naturschätze Europas und Deutschlands.
Trotz ihres Eides ihrem Staat zu dienen und deren Volk, machen sie nur alles im Dienste vom Kapitalisten denen nur ihr Geld und wachsendes Vermögen wichtig sind; oft sind es ja nur noch Heuschrecken (Kapitalanleger aus der gesamten Welt) denen alles egal ist. Sie haben sich irgendeine Karibikinsel oder einen Atombunker angeeignet. Soll man sich dies gefallen lassen? Man müsste eine Alternative zu dieser Politik schaffen eine Volksbewegung aus der neue Führer hervorgehen, denn fast alle die jetzt Verantwortung tragen sind korrupt geworden.
Man könnte die Insel zb auch zT. autofrai gestalten, Nur die Hauptzufahrt, wie jetzt und dann mit zentralen Parkplätzen,- häusewrn. von dort aus nur mit e-wagen oder Pferdekutsche u.ä.. Nur für die Einwöhner mit beschränktem Monatskontigent in der Saison, um Versorgung und Eigenversorgung zu sichern.
eine erste Idee. Auf jedem Fall sollte die Romantik, die Natur erhalten werden !!!!
Danke ,Wilfried, für deine Meinung. Wir kämpfen hier , wie man so schön sagt, gegen Windmühlen, denn auch davon sollen nun bei Pansevitz etliche gebaut werden. Es sind viele Menschen dagegen und wehren sich. Inwieweit bei allen diesen Projekten was gestoppt werden kann, wird sich zeigen. Wenn das hier so weiter geht, ist die Insel bald auch die Touristen los, denn ich höre immer wieder, dass sie ja wegen der vielen schönen Natur hierher kommen. Was bleibt davon, wenn immer mehr zerstört wird?
Wir bleiben dran und halten die Augen und Ohren offen.
Liebe Grüße von Rügen.
Sabine
Ich versteh nicht wie bescheuert man sein kann und so derart die Insel ausverkauft und ausbluten lässt. Hat man noch nicht von diversen Projekten gelernt? Und was ich absolut nicht verstehe,dass die Inselbewohnee nix zu sagen haben,dass sie einfach Mundtot gemacht werden.
Ja es hat sich seit der Wende sehr viel verändert,leider aber zum negativen für die Insel und die Verantwortlichen wachen nicht auf. Unberührte Natur/ Alleen…,die kann man sich bald nur noch auf Fotos oder auf Film gebannt ansehen“ Es war einmal.. .“
Unsinnige Projekte die kein Mensch braucht, Architektur die nicht hier her passt… fast immer der selbe Investor. Nur für sie das große Geld,aber kein wirklichen Nutzen für die Insel und ihre Bewohner.
Schade. Noch sind wir der Insel träu….
Ich hoffe,dass die Menschen auf der Insel weiter protestieren und ihren Unmut laut deutlich kundtun.
Hallo Tanja,
auch ich verstehe es nicht mehr.
Wir wehren uns und hoffen, es zeigt Wirkung.
Ich höre immer wieder Menschen, die sagen, wenn es so weiter geht, kommen sie nicht wieder in den Urlaub hierher.
Traurig!!!!
Es ist nicht viel anderes hier zum Arbeiten als die Tourismusbranche.
Also machen wir weiter und klären die Menschen auf!
Liebe grüße von Sabine
Ein Artikel, der mir aus dem Herzen spricht!! Beim Lesen bekam ich das blanke Entsetzen!
Es ist erschreckend, wieviel und wie schnell alles kaputt gemacht wird, was diese so schöne Insel zu bieten hat(te), weil es-wie in diesem Fall- evtl. manch‘ nörgelndem Touristen nicht schnell genug geht! Und klar, schließen nerven diese ‚furchtbaren‘ Fahrten durch eine schöne Natur mit wunderschönen Allee, die z.T. hügeligen Straßen, die den Rasern den Urlaub ‚vermiesen‘, weil sie nicht so schnell wie anderorts fahren können?! Ich war soviele Jahre dort; Kurztripps + lange Urlaube. Ja, manchmal-in einer kurzen Zeit des Jahres- kann es manchmal auch mal ETWAS langsamer vorangehen. Na und?! Ich verstehe es nicht, dass scheinbar alles Schöne kaputt gemacht wird, wie z.B. eine (ehemals) unberührte Natur im Norden der Insel, der Nordstrand, den ich noch als einsamen Strand kenne und den wir bei einer Radtur entdeckt hatten. Man konnte gar nicht so schnell zusehen, wie ein Parkplatz enstand, bei dem kurze Zeit später der Schotter folgte und der kurz darauf durch Parkuhren gesäumt wurde. Vermutlich ist der Parkplatz mittlerweile auch noch asphaltiert worden, vielleicht gibt es auch ein Cafe? Wozu eine ungestörte einmalige Natur erhalten, wenn man auch noch den letzten verwöhnten Urlauber hinlotzen kann?! Rügen ist eine so wunderschöne Insel, die SO viel mehr als manch andere Insel zu bieten hat… ! Aber es scheint immer wieder und überall so zu laufen; erst suchen die Menschen die Einzigartigkeit, dann wird diese nach und nach zerstört, um sich dann die nächste Einzigartigkeit zu suchen und -an was auch immer- anzupassen. Mit bricht es wirklich das Herz!
Sehr schön geschrieben. Wegen dieser Einzigartigkeit bin ich aus Sachsen hier her gezogen. Vor 13 Jahren. Ziel JETZT: Schnell weg. SSWIM (= So Schnell Wie Irgend Möglich) Ich hab auch einen Ort gefunden, wo es anders herum geht. Da wird alles abgerissen, was nicht in die Landschaft passt. Geil! Heißt: La Palma. Und das Wetter ist dort auch manchmal wild, aber es iss nicht soooo kalt… DANKE für den Kommentar!
Unfassbar!!! In der heutigen Zeit, wo wir besonders auf unsere Umwelt achten sollten, und das Bewusstsein dafür entwickeln sollten, dass höher weiter schneller nicht gut ist!!! Wo bleibt die Prominenz die im Störtebecker auftritt? Das sind alles jahrelang gewachsene Bäume, es kann doch nicht sein, das die einer Art Profitgier zum Opfer fallen!! Ein Grund für mich dieses Festspiel nicht zu besuchen!