Trauer auf der Insel Dänholm und in Stralsund! Helmut Olszak wird keine Schiffe mehr zeichnen! Er ist gestorben im Alter von nur 68 Jahren – nach langer, schwerer Krankheit. Am 16. März 2017
Geboren wurde er 1949 in Sophiental im Landkreis Peine. Seit 1954 besuchte er die Schule in Berlin und absolvierte anschließend eine Ausbildung als Betriebsschlosser. Später wurde er, bevor er sein Herz an die Schiffe verschenkte, Flugzeugmechaniker bei der NVA. Dem Schiffsmodellbau widmete er sich seit 1997 und war seit 2003 befähigt, Boote selbst zu zeichnen.

Ab 2005 lebte er seine Leidenschaft, noch vorhandene Holzboote selbst zu erfassen und zu zeichnen. Seine Vorlagen fand er oft genug auch im Nautineum auf dem Dänholm. Er war Mitglied im „Arbeitskreis historischer Schiffbau e.V.“ und von 2012 bis 2014 war er ehrenamtlich als Modellbauer im Deutschen Meeresmuseum Stralsund tätig.
Von ihm bleiben Veröffentlichungen zu Boots- und Modellbau z.B. in „Das Logbuch“ und „Deutsches Schiffahrtsarchiv“ – und natürlich seine Modelle.

(Das Titelbild zeigt Helmut Olszak in seinem Archiv auf dem Dänholm.)
BUCHTIPP:
Hölzerne Fischereiboote der südlichen Ostseeküste
Vermessene Relikte und rekonstruierte Zeitzeugen
von Helmut Olszak
Welcher Besucher unserer Ostseeküste hat nicht schon hin und wieder ein verrottendes Stück Fischereiboot beim Strandspaziergang beiläufig beobachtet? Man geht vorbei und hat es im nächsten Moment vergessen. Genau dem entgegen zu wirken hat sich Helmut Olszak seit mehreren Jahren verschrieben. Er reist herum, vermisst, zeichnet, recherchiert und baut meistens noch ein Modell des Relikts. Damit hat er in relativ kurzer Zeit ein beachtliches Konvolut an Plänen und Rissen geschaffen, die diese vergehenden Zeugnisse der hölzernen Bootsbaukunst für die Nachwelt dokumentieren. Mit 167 Schiffsrissen und 232 Fotos stellt die vorliegende Zusammenstellung eine ergiebige Fundgrube für Modellbauer, Schiffbauhistoriker und Freunde der maritimen Kultur dar.
Erschienen: September 2014 Herausgeber: Michael Sohn
Autor: Helmut Olszak ISBN: 978-3-00-044904-8
Eigenverlag Michael Sohn Feldstr.14 16761 Hennigsdorf E-mail: office@sohn-art.de Preis bei Direktbestellung: 15,70 €, zuzügl. Versand Preis im Buchhandel: 16,80 € Softcover, 276 Seiten, schwarz-weiß
Fotos: © Sabine Funke
Lieber Helmut,
mein Sportskollege, Möser aus Wolgast, hat zufällig erfahren, dass Du nicht mehr unter uns weilst. So wirst Du die Patache nicht mehr kennenlernen. Sie wird fertig werden und einenPlatz im Mseum Wolgast erhalten.
Martin Laurischkat
Hallo Martin,
ja, er wird es hier nicht mehr erleben, aber ich denke, er sieht von oben zu, was ihr noch schafft.
Also weitermachen!!!!
Liebe Grüße von Rügen schickt
Sabine Funke
Hallo Sabine, das Modell der Patache ist fertig und steht zur Zeit im Wolgaster Heimatmuseum. Ich denke, da steht es gut.
Mit freundlichen Grüßen
Martin Laurischkat
Hallo Martin,
es freut mich sehr, dass Ihr wieder was geschafft habt. Ich hoffe, das Heimatmuseum in Wolgast wird noch lange Bestand haben, somit auch die Modelle dort zu sehen sein.
Mit lieben Grüßen von der Insel Rügen
Sabine
Seit Tagen ist bei Helmut nur der Anrufbeantworter dran. Naja, er musste mal wieder ins Krankenhaus, denkt man sich… Sein Drang, die vielen angefangenen Projekte zu Ende zu bringen, hielt ihn am Leben. Dass seine Krankheit irgendwann siegen würde, war klar. Nun ist es also geschehen! Helmut wird auf seinem Fachgebiet eine riesige Lücke hinterlassen.
http://www.braune-segel.de/index.php/de/news/215-blogeintrag-6
Wir haben uns einmal auf einer Fischerregatta in Althagen kennen gelernt und wurden schnell Freunde. Ich habe ihn zu Hause in Stralsund, auf dem Dänholm und im Caritas Heim in Berlin besucht, war zu Gast bei seinen Ausstellungen und Vorträgen, habe mit Helmut den Bodden von Barth über Rügen bis Hiddensee abgegrast und Boote mit ihm aufgemessen. Wir haben oft miteinander telefoniert und gefachsimpelt.
Das alles wird mir nun fehlen…
In stiller Trauer
Uwe Grünberg
Lieber Uwe,
ich lese eben mal wieder im Onlinemagazin und finde Deinen Eintrag. Ich denke sehr oft an den Helmut, er hat mich auf dem Weg mit meiner Fotografie begleitet und ich habe viel von ihm gelernt und bekommen. Er fehlt mir auch sehr.
Geblieben aber sind seine Werke mit den Booten, in Modellen und in Büchern für die Nachwelt.
…..und im Herzen, da ist er auch für immer.
Herzliche Grüße sendet Dir Sabine
Ich kannte Helmut über meinen Mann, ebenfalls Schiffsmodellbauer, so hatten sie sich kennengelernt. Viel haben sie zusammen gesessen und über Schiffe oder Modellbau-Techniken diskutiert. Nachdem mein Mann bereits im Sommer 2008 verstorben ist, hielten wir noch einige Zeit Kontakt und ich freute mich sehr, dass Helmut sich in Wolgast eine so schöne Arbeit aufbauen konnte.
Irgendwann verloren wir uns aus den Augen, aber im Januar konnte ich ihn noch einmal bei Facebook wiederfinden und Kontakt aufnehmen. Leider hat mich eine eigene Erkrankung dann im Februar davon abgehalten, ihn noch einmal persönlich zu sehen, Aber ich bin froh, wenigstens einige Worte mit ihm gewechselt zu haben… Helmut hatte seinen eigenen Charakter, dem er immer treu geblieben ist.
Ja auch ich möchte etwas schreiben. Ich habe Helmut Olszak kennengelernt, als er bereits in Berlin im Pflegeheim war. Ich habe nichts mit Schiffbau zu tun, bin über eine gemeinsame Freundin und deren Ausflug nach Schweden zu ihm gekommen. Ich habe ihn immer wieder einmal besucht, und wir haben auch über seinen Aufenthalt in Sölvesborg/Hällevik und Ronneby/Saxemara gesprochen. Das war so interessant, dass ich im Juli diese beiden Orte besuchen werde. Gerne hätte ich auch einige seiner Veröffentlichungen mitgenommen, wir haben auch knapp zwei Wochen vor seinem Tod darüber gesprochen, aber es ist nicht dazu gekommen, dass er mir etwas geben konnte. Also werde ich ohne Mitbringsel nach Südschweden fahren und hoffe, dort auf Leute zu treffen, die sich an ihn erinnern.
Es wäre sehr schön, Bernd, wenn Du noch Leute findest, die den Helmut kannten. Er würde sich sicher darüber freuen, doch so bei anderen im Gedächtnis zu sein.
Helmut suchte in Freest Quartier, weil er hier alte Holzboote gefunden hatte. So gelangte er zu meiner Schwester und baute für meinen Schwager ein Modell seines Bootes „Pommerscher Lachskutter“. So habe ich Helmut kennengelernt, später hat er dann mit meinem Schwager in Wolgast das maritime Museum im Rathaus aufgebaut und eine maritime Interessengemeinschaft alter Holzboote gegründet. Habe Helmut immer bewundert für seine Interesse für die alten Boote. Eigentlich wollte ich immer mal ein Buch von ihm haben, leider ist es dabei geblieben. Sollte im Museum in Stralsund/Dänholm noch was zu sehen sein, werde ich es mir im Sommer anschauen. Muss mal schauen vielleicht existieren noch einige Bilder. Helmut, werde dich nicht vergessen.
Vielen Dank für Deine lieben Worte, R. Trademann.
Schön zu lesen, durch welche Begegnungen Freundschaften entstehen.
Tja, was schreibt man jetzt als Kommentar?
Etwas über unsere gemeinsamen Telefonate, Diskussionen über irgendwelche Details an alten Schiffen, sei es aus Pommern, West- oder Ostpreußen? Ich glaube dafür reicht der Platz hier nicht aus. Als unser Lehrer, Gerhard Salemke und ich Helmut im Jahre 2003 in Berlin besuchten haben wir uns auf Anhieb verstanden. Ich diskutiere hier jetzt nicht woran das wohl gelegen haben mag. Es war ein gutes Gefühl Helmut kennengelernt zu haben und zu Wissen, da ist noch einer, der sich mit der ehemaligen deutschen Kleinschiffahrt beschäftigt. Wenn ich auf Tagungen des Arbeitskreis historischer Schiffbau miterlebt habe wie sich die Mehrheit der Mitglieder hauptsächlich für die „Großen“ Schiffe interessiert, wenn dort auf Messen zum 20igsten Mal die SANTA MARIA oder die BOUNTY oder ähnliche Modelle standen. Aber was wären die Großen ohne die vielen vielen kleinen Boote oder Kähne gewesen? Der Kreis derjenigen, die sich mit solchen Schiffen beschäftigt war schon immer sehr klein und mit Helmut´s Tod haben wir einen Mann verloren, der ein enormes Wissen um diese Schiffstypen besaß.
Du wirst uns fehlen
Dieter
Das hast du sehr schön geschrieben, lieber Dieter!!!! Vielen lieben Dank dafür.
Sabine
Seit einigen Jahren habe ich den Helmut gekannt. Bin oft bei ihm auf dem Dänholm in der Werkstatt gewesen. Schade, dass diese dort nicht mehr so weiter geführt werden kann, da sich niemand gefunden hat, der es tut und auch die Zukunft des Nautineums in den Sternen steht. Das ganze Gelände ist so schön, ich finde es sehr schade, dort liegt so viel sehenswertes, was die Seefahrt betrifft.
Helmut, ich denke oft an Dich. Du hast mir sehr viel geholfen, dafür danke ich dir sehr.
Deine Bine