Schon wieder wird Rügens Kreideküste kleiner! Dank Regen und Frost! Also: Achtung Lebensgefahr!

Rügens Kreideküste ist aktuell eine Gefahr durch Abbrüche

Rügens Kreideküste wird täglich kleiner. Millimeter für Millimeter, aber auch durch größere Abbrüche.

Kreideküste bei Sassnitz auf Rügen. Nicht auszudenken, was passiert, wenn eine der „Beulen“ plötzlich in die Tiefe rauscht.

Lebensgefahr besteht für Touristen und Fossiliensammler. Der Regen der letzten Wochen ist tief in die Kreidefelsen und deren Ritzen, Fugen und Spalten eingedrungen. Jetzt drückt der Frost… Logisch, dass weitere Abbrüche bevorstehen. Und wenn Du es kommen siehst – dann ist es bereits zu spät. Deswegen wird dringend von Wanderungen am Strand der Steilküsten abgeraten und gewarnt.

Aber auch auf den Hochuferwegen wird es spannend! Nicht überall, wo eine Grasnarbe zu sehen ist, ist auch noch etwas drunter! Freilich werden die Wege vom Nationalparkamt überwacht, gegebenenfalls auch weiter ins Innere der Insel verlegt. Trotzdem – „die Bekloppten sterben ja nicht aus“ – gibt es immer wieder Unfälle jenseits der Wege, weil einige Menschen meinen, sie könnten bessere Fotos machen, wenn sie die Wege verlassen und bis an die Grenzen gehen. Das Mitleid an verschütteten Menschen an der Steilküste – oder den Abgestürzten hält sich dann in Grenzen. Und wer unbedingt nach neuen, freigelegten Fossilien suchen muss, der sollte zuerst immer nach oben schauen, und dann erst nach unten… So einfach!

Von oben sind die Überhänge auf den Rügener Kreidefelsen nicht zu erkennen. Auch die Risse in den Felsen sind nicht zu unterschätzen.

Der Kolliker Ort – die beliebte Stelle für Seebestattungen. Hier brachen etwa 200 Kubikmeter der Kreideküste ab und liegen jetzt am Strand.

Nicht immer färbt sich das Meer weiß wie sächsischer Milchkaffee, dass dann nicht selten auch in Sassnitz noch weiß ist. Wenn also, dann ist das ein Zeichen, dass die Kreideküste sehr instabil ist und gemieden werden sollte.

Am „Kolliker Ort“, nördlich des Königsstuhls sind etwa 200 Kubikmeter abgestürzt, beim Kieler Bach etwa 5000 Kubikmeter.

Deswegen nochmal und gerne immer wieder: Die Kreideküste ist vollgesaugt wie ein Schwamm. Der Frost drückt; Zig-Tausende Tonnen Material drücken nach unten. Und dann kommt die Sekunde, in der es sich nicht mehr halten kann.

Kreideküste auf Rügen bei Sassnitz. Imposant, ein Anziehungspunkt für Fossiliensammler – aber eben auch verdammt gefährlich!

Die Kreideküste ist ungefähr 15 km lang und sehr anfällig für Wetterereignisse. Durch die Erosion schwindet die Kreideküste einige Zentimeter jährlich. Seit ihrer Entstehung etwa 2 Kilometer. Also keine Angst: In unserem Leben wird sie nicht verschwinden.

Und trotzdem nochmal: Passt auf Euch auf!

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Autor: Marius Jaster

Aus Liebe zur Natur, besonders aber zum Meer und zu den Landschaften, die von Wind und Meer geprägt sind, bin ich seit einigen Jahren als Ostseereporter unterwegs gewesen. Jetzt treibt mich als Inselreporter die Sehnsucht bevorzugt auf die Inseln, die ich mag. Und zwar nicht nur die der Ostsee. Ich arbeite als Freier Publizist und publiziere in verschiedenen Medien durch Texte, Bilder, Filme, sowie durch eigene Bücher.

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